Im Jahr 2012 stechen schwedische Flotten von Schwedisch-Kuba in See, um die Reichtümer der Karibik zu erobern; ca. 1280 erlangt Iason das goldene Vlies und löst damit den trojanischen Krieg aus. Beide Aussagen irritieren – nicht nur aufgrund der Datierung – ohne ihren Kontext: sie entstammen einem Trailer zum Videospiel ‚Europa Universalis IV‘ und dem ‚Trojanerkrieg‘ Konrads von Würzburg. Der vorliegende Beitrag versucht ausgehend von der Initialirritation zunächst eine grundlegende strukturelle Ähnlichkeit zwischen beiden Gegenständen herauszuarbeiten. Auf dieser Basis findet dann ein Vergleich der Geschichtsmodellierung in Grand Strategy Spielen und Antikenromanen statt, wobei besonders auf die aus der Konfrontation entstehenden produktiven Perspektiven aufmerksam gemacht werden soll.
Das Fantasy-Computer-Rollenspiel ‚The Elder Scrolls V - Skyrim‘ und der mittelalterliche Artusroman ‚Wigalois‘ lassen sich unter den Gesichtspunkten episodischen, rhapsodischen und virtuellen Erzählens in Beziehung setzen. Episodisches Erzählen wird dabei im Rückgriff auf strukturale Erzähltheorie und Überlegungen zum Abenteuererzählen als eine spezifische Aufwertung der Ebene der Geschehensmomente im Spiel, aber auch im mittelalterlichen Text verstanden. Als rhapsodisch erweisen sich Spiel und Text insofern, als sie vermittels Questvielfalt und intertextuellen Bezügen Erzählwelten über die Hauptgeschichte hinaus eröffnen. Mit Hilfe eines spezifisch historischen Konzepts von Virtualität lassen sich schließlich die Beziehungen von RezipientInnen und Text/Spiel vergleichen.
Dieser Beitrag geht der Frage nach, in welcher Form Computerspiele narrative Instanzen einsetzen, die sich an literarischen Erzählern orientieren. Computerspiele brauchen keine Erzähler, um eine Geschichte zu erzählen, aber ihr Einsatz erlaubt spezielle Darstellungsformen und Effekte. Diese sollen herausgearbeitet und kategorisiert werden. Die Analyse mehrerer Beispiele verdeutlicht, warum diese älteste Form des Erzählens auch in einem der neuesten Erzählmedien einen Platz hat.
Literatur und Computerspiel scheinen auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Medien zu sein. 1Dieser Beitrag basiert auf dem gleichnamigen Vortrag, der im Rahmen des Panels Dependenz und Independenz des Erzählens? – Computerspiel, Film und Literatur aus medienkomparatistischer Perspektive am 26.09.2016 auf dem Germanistentag 2016 gehalten wurde. Wenig scheinen sie auf den ersten Blick gemeinsam ...
Computerspiele als interaktives Medium unterscheiden sich in diversen Belangen von traditionellen Medien. So gestaltet sich beispielsweise das spielende Subjekt gänzlich anders als das rein rezipierende Subjekt von Büchern oder Filmen. Der vorliegende Beitrag versucht, dieses ‚Immersionssubjekt‘ anhand der Vorüberlegungen von Stephan Günzel theoretisch zu erfassen. Es zeigt sich, dass dessen Charakteristika neuartige, die Grenzen traditioneller Medien transzendierende narrative Möglichkeiten nach sich ziehen, die anhand eines Vergleichs zwischen Roman (Mein Name sei Gantenbein) und Computerspiel (The Stanley Parable) genauer untersucht werden.
Seit 2014 streitet sich das Gaming-Milieu unter dem Hashtag #GamerGate. In der Auseinandersetzung geht es um Sexismus in Videospielen, den Spiele-Journalismus und die Natur des Gamings. Darüber hinaus deutet die Debatte auf das zeitgenössische Problem der Radikalisierung von politischen Lagern hin.
Since 2014 the Gaming-Milieu is arguing about the Hashtag #GamerGate. The controversy is about sexism in video games, gaming-journalism and the nature of gaming itself. Furthermore the conflict indicates a contemporary issue: the radicalization of political factions.
Since 2014 the Gaming-Milieu is arguing about the Hashtag #GamerGate. The controversy is about sexism in video games, gaming-journalism and the nature of gaming itself. Furthermore the conflict indicates a contemporary issue: the radicalization of political factions.
PAIDIA hat sich mit Matthias Kempke (Daedalic Entertainment) über die Lust am Erzählen, die Faszination des Adventure-Genres, das Erwachsenwerden eines Mediums und die Avantgarde des Computerspiels unterhalten. Von Lewis Carroll, über Aeneas und Super Mario bis hin zur Gretchenfrage war alles dabei.
Das Interview führte Tobias Unterhuber.
Das Interview führte Tobias Unterhuber.
Paidia hat sich mit Kevin Mentz unterhalten, dem Schöpfer des Adventures ‚Memoria’, das Ende letzten Monats (August 2013) erschienen ist und im Universum des größten deutschen Rollenspiels ‚Das Schwarze Auge’ (DSA) spielt. Doch sprachen wir nicht nur über das Spiel selbst, sondern auch über das Genre des Adventures, über Pen&Paper-Rollenspiele und deren Umsetzung am Computer wie auch über Erzählen und Erinnern als Form der Selbstkonstitution. Das Interview führte Tobias Unterhuber.
(In eigener Sache: Dieses Interview ist der erste Beitrag in unserer neuen Kategorie "Paidia im Gespräch", in der wir von nun an immer wieder Interviews zu den uns interessierenden Fragestellungen mit Entwicklern und Wissenschaftlern führen werden.)
(In eigener Sache: Dieses Interview ist der erste Beitrag in unserer neuen Kategorie "Paidia im Gespräch", in der wir von nun an immer wieder Interviews zu den uns interessierenden Fragestellungen mit Entwicklern und Wissenschaftlern führen werden.)
Der folgende Beitrag enthält eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Funktion des Avatars in The Elder Scrolls V - Skyrim (2011), von denen einige auf die Rolle des Avatars im Allgemeinen übertragbar sind. Dabei zweifelt die Autorin an, dass von der Verwendung des Third-Person-View gegenüber dem First-Person-View zwangsläufig auf geringeres immersives Potential zu schließen wäre. Außerdem wird darauf verwiesen, dass unvermitteltes Handeln des Spielers innerhalb der Spielwelt nicht möglich ist. Selbst wenn im First-Person-View überhaupt kein Avatar sichtbar ist, so muss ein solcher doch stets mitgedacht werden.
In den letzten Jahren lässt sich ein Trend im Bereich der Computerrollenspiele beobachten, Entscheidungen der Spielenden immer mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Dieser Beitrag versucht diese Entwicklung zu skizzieren und in den Zusammenhang der spezifischen Medialität des Computerspiels zu stellen.