In der didaktischen Forschung im Bereich der Werteerziehung spielen Computerspiele bisher kaum eine bis keine Rolle. 1 Überlegungen zum didaktischen Potential und zum Einsatz von Computerspielen in anderen Bereichen finden sich zum Beispiel bei Boelmann: Literarisches Verstehen mit narrativen Computerspielen. 2015., Boelmann; Seidel: Computerspiele als Gegenstand des Deutschunterrichts. 2012., Kepser: Computerspielbildung. 2012., Josting: Kinder und ...
Der vorliegende Artikel ist der erste Teil einer Auseinandersetzung mit der Rolle und Funktionalisierung von Kinderfiguren im Computerspiel. Er beginnt dieses Projekt mit der Vorstellung einer zentralen zeitgenössischen Konstellation zwischen Spielenden und Spielfiguren: Der plotbestimmenden Beziehung zwischen einem männlichen Protagonisten (der als Spieler-Avatar dient) und einer weiblichen Kinderfigur, die die adoptierte oder tatsächliche Tochter des Protagonisten darstellt. Die Analyse der spezifischen Strategien, mit denen die Titel Dishonored, Bioshock 2, und The Walking Dead (Season 1) ihre Kinderfiguren mit narrativer sowie mechanischer Bedeutung versehen erklärt auch, wie die Entscheidungslogik der einzelnen Action-Titel produktiv in das Konzept moralischer (Werte-)Erziehung eingebaut werden kann - also wie Spielende den Eindruck erhalten können, durch die Aktivität in einem Egoshooter ein wertvolles ethisches Erbe aufzubauen.
In zwei relativ aktuellen Titeln stellen Kinder die für die Erzählung zentralsten Figuren, wie dies bereits bei Heavy Rain der Fall war, auf das die nachfolgenden Thesen wohl genauso zutreffen und das wohl als Meilenstein auch in Bezug auf die Verhandlung dieser Thematik in Computerspielen angesehen werden kann. Die Rede sei aber hier vor allem ...
Der vorliegende Beitrag ist eine Rezension zu dem Nintendo-DS-Spiel Okamiden (2011), dem Nachfolger zu Okami (2008) für die Playstation 2 bzw. Wii, und verfolgt die These, dass die Reihe damit sowohl in Bezug auf den Protagonisten als auch auf seine Zielgruppe einen Generationswechsel vollzogen hat. Darüber hinaus werden intertextuelle Bezüge zu den Genji Monogatari, den Erzählungen vom Prinzen Genji der Hofdame Murasaki Shikibu aus dem japanischen 10. Jahrhundert, nachgezeichnet.