Computerspiele haben Anteil an der medialen Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit und damit auch an der diskursiven Konstruktion von Geschlecht. Dabei reproduzieren sie mehrheitlich stereotype Darstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Aus der Perspektive einer Gender- und Diversityforschung soll in diesem Beitrag analysiert werden, ob und wie althergebrachte Stereotype, Rollenbilder und Heteronormativität in zeitgenössischen Spielen diskursiv (re-) konstruiert werden und Gaming damit als diskursive Praktik zu verstehen ist, die an der Fort- oder Umschreibung hegemonialer Geschlechterbilder teilhat.
Wie nehmen wir weibliche Charaktere in Computerspielen wahr und wie schafft es das neueste Tomb Raider den Spieler dazu zu bringen, Lara Croft nicht mehr als Objekt des männlichen Blicks, sondern als handelndes Subjekt wahrzunehmen? Diesen und weiteren Fragen stellt sich der folgende Artikel in einer gendertheoretischen Annäherung an die bekannteste Videospielheldin aller Zeiten.